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Hat Israel ein Recht auf Krieg?

"Unser Recht, uns gegen Zerstörung zu verteidigen, gibt uns nicht das Recht, andere zu unterdrücken; Besatzung bringt ausländische Herrschaft, ausländische Herrschaft hat Widerstand zur Folge; Widerstand bringt Unterdrückung; Unterdrückung verursacht Terror und Gegenterror; die Opfer des Terrors sind gewöhnlich unschuldige Menschen. Das Festhalten an den besetzten Gebieten macht uns zu einer Nation von Mördern und Mordopfern. Verlassen wir die besetzten Gebiete so schnell wie möglich."

Shimon Tzabar (Schriftsteller) und Haim Hanegbi (Journalist, beide Israel) in der sogenannten Matzpen-Erklärung, veröffentlicht in der israelischen Tageszeitung "Haaretz" am 22. September 1967

Zitiert aus: Gideon Spiro: Schlimme Dinge geschehen, wenn wir still sind, 2008-11-03, deutsch von Ellen Rohlfs


40 Jahre später - Mehr über die Matzpen-Erklärung: "One day, two declarations"

Beitrag von Meron Rapoport in der Tageszeitung Haaretz vom 2007-06-07
http://www.haaretz.com/weekend/week-s-end/one-day-two-declarations-1.222498

 

Haben Opfer das Recht, Unrecht zu tun?

"Die Tatsache, dass keiner meiner Großeltern das Dritte Reich überlebt hat, - gab sie 1947/48 den jüdischen Freischärlern und der israelischen Armee das Recht, Hunderttausende Araber aus Israel zu vertreiben? ... Die Erschießung meiner Großmutter Hanna dafür, dass sie in Berlin ohne Gelben Stern zum Friseur ging - gibt sie dem Staat Israel aktuell das Recht, die Bevölkerung Gazas auszuhungern? ... Gibt die Tatsache, dass wir europäischen Juden Opfer eines großen Unrechts wurden, dem jüdischen Staat vor Gott und vor den Menschen das Recht, nun Anderen Unrecht zu tun?"

Aus dem Leserbrief von Prof. Rolf Verleger, Lübeck, seinerzeit Mitglied im Direktorium des Zentralrates der Juden in Deutschland, in der Süddeutschen Zeitung, Nr.34, 2008-02-09, S. 20

 

"Gegen jeden Antisemitismus"???

"Es ist unmöglich, Antisemitismus isoliert, ohne andere Ausdrucksformen von Diskriminierung wie Antiziganismus oder antimuslimischen Rassismus, zu betrachten und zu bekämpfen ... (Es scheint) vielmehr darum zu gehen, jede Form von Kritik an der israelischen Regierung als antisemitisch zu diffamieren und zum Schweigen zu bringen. Wir fordern das Recht, Kritik an unserer Regierung zu üben, auch in Deutschland, auch öffentlich. Kritik an der israelischen Regierung ist kein Judenhass."

Aus einem offenen Brief von 17 Jüdinnen und Juden an den Stadtrat von Leipzig vom 2019-04-11 zum Antrag "Gegen jeden Antisemitismus".

Zitiert aus: Offener Brief an den Leipziger Stadtrat, Junge Welt vom 2019-04-13, Seite 8



Last modified: 2019-05-13 Nach oben